Meine Herausforderung von „feedback zu facebook“
Seit dem 24. März kämpft mein inneres Stehaufmädchen mit dem Thema „Rückmeldung“.
In meinem ersten Blog habe ich „Rückmeldung“ als einen der wesentlichen Gesundhalter und Stärker unserer Resilienz in der Krise vorgestellt neben
- Sozialer Unterstützung – Zugehörigkeit
- Selbstwirksamkeit – zeigen was wir können
- Sinnhaftigkeit – Bedeutung unseres Tuns für andere Menschen
Damit diese ersten drei Gesundhalter ihre Wirkung wirklich entfalten können, benötigen wir als soziale Wesen unbedingt den vierten: Rückmeldungen und Feedback.
Wir wollen wissen:
War es das Richtige, was wir gemacht haben?
War es für die Anderen wirklich hilfreich und sinnvoll?
Als Teil der Generation X, weit entfernt von den digital natives, liebe ich die direkte Rückmeldung, das Feedback „face to face“. Kein Wunder, so bin ich es seit Beginn meiner beruflichen Tätigkeit gewohnt:
- zunächst als Sozialarbeiterin, in therapeutischen Gesprächen mit Klient*innen, die sich aufgrund ihrer Erkrankung neu ausrichten müssen,
- und natürlich seit mehr als 25 Jahren als Trainerin und Coach. Direkte Rückmeldung in Seminaren und Workshops, in Coachings und Teamentwicklungsprozessen, selbst bei Vorträgen kann ich sehen, ob die Zuhörer*innen aufmerksam nicken oder abgetaucht sind,
ob sie verstanden haben, was ich mitteilen will und ob sie damit einverstanden sind.
Dank der Corona-Pandemie muss ich auf diese Form der Rückmeldung verzichten und mich umstellen:
- Wie kann ich mit meinen Dienstleistungen bei vertrauten Kunden präsent bleiben,
wie neue hinzugewinnen? - Und wie bekomme ich Rückmeldungen zu meinen Aktivitäten, die mir eine echte Orientierung geben, ob es das Richtige war und wenn nicht, was ich besser machen kann?
Mit Unterstützung eines Kollegen aus dem Coworking Space werde ich aktiver auf meiner Website, auf Xing, LinkedIn, habe plötzlich einen account auf facebook (mit „fanpage“) und Instagram – welch‘ Herausforderung – welch‘ andere Art von Feedback!
Und immer im Hintergrund das Hadern meines „Inneren Teams“, meines Stehaufmädchens, das noch auf der Suche nach Klarheit zum Thema „Rückmeldung“ ist.
Am 02. April um 10.15 Uhr das erlösende „Aha-Erlebnis“: am frühen Vormittag hatte ich eine Email (meine gewohnte Kommunikationsform, wenn face to face nicht geht oder Telefon zu aufdringlich wäre) an Christian Prior geschrieben, um mich endlich mal für eine seiner Aussagen zu bedanken, die ich seit Jahren zitiere „Klarheit ist der natürliche Feind des Konfliktes.“ Um 10.15 Uhr klingelt mein Handy – am Apparat: Christian Prior. Er hatte sich über die direkte Rückmeldung von mir gefreut und wollte sich seinerseits dafür bedanken.
Mein Fazit: ich brauche eine Form von Rückmeldung, die zu mir, zu meinen Beziehungen, aber auch zur aktuellen Situation passt. Sie werden es sicherlich registrieren, für welchen Weg ich mich jeweils entscheide.
Und sollte Sie mal Klärungshilfe für Ihr inneres Team benötigen, bin ich gerne für Sie da!
Ihre
Karola Sommer